Sequenzen:
Dies ist der Fall einer 62-jährigen Patientin, die durch eine Läsion des Nervus vagus im Rahmen einer zweimalig erfolgten Fundoplicatio eine Magenentleerungsstörung entwickelt hatte. Sie berichtete von postprandialem Völlegefühl und teils krampfartigen Oberbauchbeschwerden.
Der Pylorus ist verengt. Der Magen ist nach 3-tägiger Karenz von festen Speisen entleert.
Im Bereich der späteren Mukosainzision erfolgt 5 cm vom Pylorus entfernt eine Unterspritzung mit Glycerosteril und Indigokarmin.
Die Inzision für den Eingang in den späteren Submukosatunnel wird gesetzt. Es wird ein ESD-Messer – Flush Knife – verwendet, mit dem man im Wechsel schneiden und unterspritzen kann.
Durch weiteres Unterspritzen, Koagulation und sanften Vorschub mit der Kappe kann der Eintritt in den Tunnel erzeugt werden. Sehr klar zeigt sich die spinnennetzartige, blau gefärbte Submukosa. Mit Koagulationsstrom wird sie Stück für Stück durchtrennt. Es wird darauf geachtet, immer soweit wie möglich von der Mukosa entfernt zu bleiben zur Vermeidung einer Perforation in das echte Magenlumen. Es wird auch immer wieder Flüssigkeit injiziert.
Jetzt zeigt sich als weißliche, abgerundete Struktur der Muskelring des Pylorus. Es wird eine Markierung für die spätere Myotomie gesetzt. Cave: Nicht durch die Mukosa in den Bulbus duodeni schneiden.
Jetzt beginnt die Myotomie – mit Koagulationsstrom und unter langsamem Rückzug des Endoskops.
Der Pylorusmuskel spreitet sich auf. Die Myotomie wird vorsichtig fortgesetzt, bis praktisch alle Muskelfasern im Pylorusbereich durchtrennt sind.