Sequenzen:
Bei dieser 83-jährigen Patientin lag ein fortgeschrittenes, inoperables szirrhöses Magenkarzinom mit Tumorstenose im Antrum vor. Klinisch klagte die Patientin über postprandiales Erbrechen und ein Druckgefühl im Oberbauch. Zur Aufrechterhaltung der Passage des Nahrungsbreis planten wir die Anlage einer endoskopischen Gastroenterostomie mittels Lumen-Apposing Metal Stent. In der Gastroskopie zeigte sich eine ausprägte tumorbedingte Stenose im Antrum, welche nur mit Mühe mit dem Endoskop passiert werden konnte.
Letztlich gelang die Passage bis ins obere Duodenum. Hier wurde über einen Führungsdraht ein Ballondilatationskatheter eingebracht und das Gastroskop entfernt.
Im nächsten Schri+tt wird vom Gastroskop auf das Endosonographie-Endoskop gewechselt. Im Bereich der großen Kurvatur des Magens können in der Endosonographie nun die proximalen Dünndarmschlingen sowie der darin befindliche, flüssigkeitsgefüllte Dilatationsballon dargestellt werden. Die Dünndarmschlingen wurden ebenso wie der Ballon zuvor mit Flüssigkeit gefüllt, so dass sie sich in der Endosonographie als echofreie Strukturen darstellen.
Nachdem eine zur Punktion geeignete Dünndarmschlinge ausgewählt und in der Endosonographie eingestellt wurde, wird über den Arbeitskanal des Endoskops eine Punktionsnadel eingeführt. Mit dieser erfolgt dann die endosonographisch-kontrollierte Punktion der flüssigkeitsgefüllten Dünndarmschlinge. Die Nadel ist gut als echoreicher Reflex im Bild zu erkennen. Nachdem die Dünndarmschlinge erfolgreich punktiert wurde, wird über die Punktionsnadel ein Draht vorgelegt und die Nadel wieder entfernt.
Der Hot Axios Lumen-Apposing Metal Stent befindet sich auf einem speziellen Einführgerät. Dieses wird über den Führungsdraht in den Arbeitskanal des EUS-Endoskops eingeführt. Erneut unter EUS-Kontrolle wird das Einführgerät entlang des Führungsdrahtes bis in die Dünndarmschlinge vorgeschoben.
Nach Kontrolle der Lage, wird zunächst die distale Stent-Tulpe freigesetzt. Das echoreiche Muster des Stents ist in der EUS gut zu erkennen.
Nach dem Freisetzten der distalen Stent-Tulpe wird vom EUS-Modus auf den Endoskopie-Modus gewechselt und das Endoskop und Einführgerät leicht zurückgezogen.
Anschließend wird unter endoskopischer Kontrolle der Stent vollständig freigesetzt.
Der freigesetzte Stent muss anschließend noch auf seine endgültige Größe dilatiert werden. Über den noch einliegenden Führungsdraht wird hierzu ein Ballondilatationskatheter eingebracht. Dieser wird im Stent platziert und der Stent auf seine endgültige Größe dilatiert.
Die anschließende Befundkontrolle mit dem Gastroskop zeigt eine korrekt im Magen platzierte proximale Stent-Tulpe. Nach Passage des Stents mit dem Gastroskop kann zudem die korrekte Lage des distalen Stent-Endes verifiziert werden. Gut zu erkennen ist die Dünndarmschleimhaut distal seitig des Stents. Die gastroenterische Anastomose wurde erfolgreich angelegt. Zeichen einer Akutkomplikation, insbesondere einer Blutung oder Perforation zeigen sich in der abschließenden Kontrolle nicht.